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Der weiße Boxer

 

Die Vorläufer des heutigen Deutschen Boxers waren vor allem der Brabanter Bullenbeißer, auch Bärenbeißer genannt, und die Englische Bulldogge.

Die Englische Bulldogge spielte zu Beginn der planmäßigen Boxerzucht eine wichtige Rolle. Zu dieser Zeit ähnelten die weißen Boxer doch sehr im Aussehen und im Körperbau der Englischen Bulldogge und der dunkle Boxer dem Brabanter Bullenbeißer. Von diesen Bulldoggen die damals in die Zucht eingekreuzt wurden, stammt das Weißscheckungsgen, das man noch heute in der Boxerzucht findet.

So ist es nicht verwunderlich, dass Mühlbauers Flocki und Meta von der Passage als Stammeltern der heutigen Boxerzucht gelten. Meta von der Passage war eine weiße Hündin mit dunklen Abzeichen am Kopf, ihre Eltern ebenfalls weiß! Mühlbauers Flocki jedoch war ein dunkler Rüde mit weißen Abzeichen und einem Bulldog als Vater.

Wie kommt es aber nun, das trotz der wichtigen Rolle, die die weißen Boxer am Anfang der Boxerzucht gespielt haben, heute jedoch die weißen Boxer weitgehend unbekannt sind und viele nicht einmal wissen. dass es diesen Farbschlag überhaupt gibt. Alles fing ca. 1927 auf der Hauptversammlung der Boxer-Klubs e.V. in München an. Auf dieser Versammlung wurde beschlossen das schwarze, weiße und gescheckte Boxer nicht mehr in das Zuchtbuch eingetragen werden. Dieser Beschluss wurde jedoch 1934 fürs erste zurückgenommen, nachdem sich Frau Friederun Stockmann die mit ihrem Zwinger "vom Dom", der die Grundlage der heutigen Boxerzucht bildet, für die weißen eingesetzt hat. Sie schrieb 1933 in den Boxer Blättern des BK München, das Typ und Gesundes Gebäude wichtiger seien, als die Farbe des Boxers! 1939 wurde nun die Reichsgruppe Deutsches Hundewesen zum selbstständigen Reichsverband erhoben und dem Oberkommando des Heeres unterstellt. Dieses führte am 1. Juli 1941 dazu das weiße, gescheckte sowie schwarze Boxer sofort nach der Geburt zu töten seien! Mit der Begründung das weiße und gescheckte Boxer nun einmal für einen Millitärhund auf Grund der Farbgebung nicht geeignet seien.

Erst Ende der 70`er Jahre wurde das Töten der weißen Welpen durch das Tierschutzgesetz beendet, welches unter anderem besagt, dass keine lebensfähigen Wirbeltiere ohne triftigen Grund getötet werden dürfen!

Zur Zeit kann nicht bewiesen werden, ob weiße Boxer krankheitsanfälliger sind als Boxer anderer Farbschläge, jedoch wurde in einigen Zwingern versucht, das Weiß herauszuzüchten, es traten aber durch fehlen der Weiß-Träger hohe Qualitätsverluste bezüglich der Vitalität, der Typs, sowie des Knochenbaus und der Farbe auf. Daraufhin wurden diese Versuche das Weiß komplett herauszuzüchten wieder Aufgegeben. Auch hält sich weiter das Gerücht, dass weiße Fellfarbe mit Taubheit sowie Blindheit beim Boxer eng miteinander verbunden sind, dieses wurde jedoch von Hirschfeld 1959 abgestritten und im Jahre 2000 von der tierärztlichen Fachhochschule in einer Dissertation von Prof. Dr. Wegner bestätigt, dass diese Krankheiten beim weißen Boxer nicht mit der Fellfarbe in Verbindung stehen.

Unser Verein der DRS e.V. hat seit 2006 weiße Boxer wieder offiziell zur Zucht zugelassen!

Ergänzende Zuchtbestimmung für weiße Boxer!

Weiße Boxer sind im DRS e.V. für Ausstellungen und Zucht zugelassen. Weiße

Boxer dürfen nur mit farbigen Boxern verpaart werden. Empfohlen für weiße

Boxer wird eine Augen- sowie Gehöruntersuchung vor Zuchtbeginn. Blauäugige

Tiere sowie Tiere mit fehlendem Pigment (Albinos) sind von der Zucht

ausgeschlossen. Die HD-Untersuchung regelt die Zuchtordnung.

 

In Gesprächen mit Züchtern, die wieder weiße Boxer in der Zucht einsetzten, haben wir nur positives zuhören bekommen, die weißen Boxer seien doch näher am Standart und robuster im Körperbau als viele der heutigen Linien. Sie werden aufgrund der vielen Milch oft und gern als Ammenhündinnen eingesetzt und viele möchten sie in der Zucht nicht mehr missen. Auch das Vorurteil. das ja niemand weiße Boxer haben will, da sie angeblich so krankheitsanfällig seien, konnte in diesen Gesprächen nicht bestätigt werden. Alle Züchter, die von uns befragt wurden, sagten nur, dass sie die weißen Welpen schneller vermittelt werden konnten als die  farbigen Welpen.